Das Bewerbungsschreiben – auch Anschreiben – ist ein wichtiger Bestandteil Deiner Bewerbung. Es kann über Erfolg und Misserfolg einer Bewerbung entscheiden. Deshalb ist es wichtig, dieses überzeugend zu formulieren und formal richtig zu gestalten.
Hier erfährst Du, wie ein Bewerbungsschreiben inhaltlich aufgebaut wird und was es alles zu beachten gibt. Außerdem findest Du ein Musterschreiben, welches Du leicht anpassen und für Deine eigene Bewerbung verwenden kannst.
Aufbau des Bewerbungsschreibens
Wichtig beim Aufbau ist, dass sowohl das Layout als auch das Design des Bewegungsschreibens zum Rest der Bewerbung passt, damit sie einheitlich wirkt. Das Schreiben selbst besteht im Normalfall aus 5 Abschnitten:
- dem Briefkopf
- der Einleitung
- dem Hauptteil
- dem Schlussteil
- der Grußformel, Unterschrift und den Anlagen
Ein guter Aufbau mit sinnvoller Struktur ist wichtig, damit das Bewerbungsschreiben übersichtlich ist. Deshalb solltest Du die 3 Hauptabschnitte (Einleitung, Haupt- und Schlussteil) jeweils als eigene Absätze schreiben. Der Hauptteil darf hierbei auch 2 oder 3 Absätze ausmachen.
Achte darauf, dass die Länge eine DIN-A4-Seite nicht überschreitet. Da Personaler täglich mehrere Bewerbungen durchlesen müssen, ist ein zu langes Schreiben unerwünscht. Zudem zeigt eine präzise Formulierung, dass Du in der Lage bist, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden.
Du solltest deshalb auch nicht die Schriftgröße verkleinern, um auf eine Seite zu kommen. Das sorgt nur dafür, dass der Text schwerer zu lesen ist und der Personaler den Text von vornherein aussortiert.
Bewerbungsschreiben Inhalt
Inhaltlich hat jeder Abschnitt des Anschreibens einen eigenen Zweck. Insgesamt wird ein Spannungsbogen aufgebaut, der im Optimalfall dafür sorgt, dass Du das Interesse des Personalers weckst und zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wirst.
Der Briefkopf
Der Briefkopf fällt den meisten am einfachsten, denn hier werden nur die Formalitäten verlangt. Dennoch gibt es ein paar Punkte zu beachten. Für mehr Übersicht solltest Du Dich an die DIN 5008 Norm halten, die in der Arbeitswelt üblich ist.
Diese Norm regelt Punkte, wie die Seitenränder oder den Abstand. Insgesamt sorgt das für mehr Einheitlichkeit, Übersicht und Nutzerfreundlichkeit. Solltest Du Dich zudem für einen Job bewerben, wo Du viel schriftlich kommunizieren musst, zeigst Du damit automatisch, dass Du das bereits beherrschst.
Sei bei der Erstellung sehr aufmerksam. Schon ein kleiner Tippfehler oder Zahlendreher kann dafür sorgen, dass der Personaler Dich eventuell nicht erreichen kann. Ein Fehler beim Empfänger wirkt dagegen schlampig und wenig professionell – ein häufiges Ausschlusskriterium.
Der Briefkopf besteht aus 4 einzelnen Punkten:
- 1. Absender: Da Du der Absender bist, kommen ganz oben Deine Kontaktdaten hin. Dazu gehören Dein vollständiger Name, Deine E-Mail-Adresse sowie Telefonnummer, Deine Anschrift und eventuell Deine Webseite – sofern vorhanden. Je nach Branche kannst Du auch Dein LinkedIn-Profil angeben.
- 2. Empfänger: Beim Empfänger kommen der Name sowie die vollständige Anschrift des Unternehmens hin. Achte hier darauf, den vollen Unternehmensnamen hinzuschreiben – z. B. Musterunternehmen GmbH. Auch den Ansprechpartner – meist den Personaler – solltest Du hier nennen.
- 3. Ort und Datum: Wähle für das Datum den tatsächlichen Tag, an dem Du die Bewerbung abschickst, damit sie aktuell ist. Der Ort ist eine freiwillige Angabe und muss nicht angegeben werden.
Während der Absender entweder oben, links- oder rechtsbündig stehen kann, steht der Absender immer linksbündig. Ort und Datum stehen dagegen immer rechtsbündig. - 4. Betreffzeile: Sie wird oft als Erstes gelesen und sollte deshalb möglichst konkret sowie maximal eine Zeile lang sein. Hier gibst Du linksbündig an, worum es geht – z. B. Bewerbung für die Ausbildung zum Bankkaufmann. Falls es zu der Stelle eine Referenznummer gibt, solltest Du sie hier ebenfalls angeben. Hierfür darfst Du sie ausnahmsweise in die zweite Zeile schreiben.
Die Einleitung
Die Einleitung beginnt mit der Anrede. Wichtig ist dabei, dass Du den Ansprechpartner herausfindest und die Person direkt ansprichst. Allgemeine Formulierungen, wie „Sehr geehrte Damen und Herren,“, sind unpersönlich.
Der Ansprechpartner steht häufig in der Stellenausschreibung oder ist auf der Webseite des Unternehmens zu finden. Wichtig ist, dass Du die Bewerbung an die richtige Person adressierst. So zeigst Du Initiative und beweist, dass Du Dich mit der Anzeige und dem Unternehmen beschäftigt hast.
Wichtig ist auch, dass Du das Komma nach der Anrede nicht vergisst. Eine gute Anrede würde damit in etwa so aussehen:
„Sehr geehrte Frau X,“ oder „Sehr geehrter Herr X,“
Anschließend geht es darum, die Aufmerksamkeit des Personalers zu gewinnen und ihn neugierig zu machen, damit er weiterliest. Das ist wichtig, da Personaler täglich Dutzende Bewerbungen lesen. Vermeide hier unbedingt Floskeln, da diese einfach überlesen werden.
Die Einleitung sollte 1 bis 3 Sätze, aber maximal 5 Zeilen lang sein. Außerdem sollte sie kurz und prägnant sein. Vermeide deshalb das Offensichtliche. Du brauchst nicht noch einmal zu erwähnen, dass Du Dich bewirbst. Dafür ist Betreffzeile gedacht.
In der Einleitung solltest Du:
- Deine Motivation/den Grund für die Bewerbung und Deine aktuelle Situation nennen
- Bezug zur Stelle und zum Unternehmen herstellen
- Dein stärkstes Argument einleiten
Falls Du bereits mit dem Personaler gesprochen hast – in einem Telefongespräch oder auf einer Messe –, dann kannst Du Dich in der Einleitung auch darauf beziehen. Falls Du bereits ein Praktikum bei dem Unternehmen gemacht hast, kannst Du auch das erwähnen.
Wichtig ist ebenfalls, dass Du eine logische Verbindung zwischen Deiner aktuellen Situation und Deiner Bewerbung herstellst, damit nachvollziehbar ist, warum Du Dich auf diese Stelle bewirbst.
Beispielsätze für den Einleitungsteil:
- „Seit 7 Jahren arbeite ich bereits als BERUF X in UNTERNEHMEN X. Nun suche ich bei Ihrem internationalen Unternehmen neue Herausforderungen, bei denen ich meine Erfahrungen gewinnbringend einsetzen kann.“
- „Im Juni werde ich mein Studium in STUDIUM X erfolgreich abschließen. Bei meinem Praktikum im letzten Jahr durfte ich Ihr Unternehmen bereits kennenlernen. In dieser Zeit habe ich viel lernen können und bin deshalb motiviert und bereit, um aktiv an den Projekten mitzuwirken.“
- „Sie suchen einen Mitarbeiter, der sich eigenständig um AUFGABE X kümmern kann. Da ich bereits 3 Jahre als selbstständiger BERUF X gearbeitet habe, passt diese Stellenbeschreibung perfekt zu meinen Qualifikationen.“
Der Hauptteil
Im Kern geht es im Hauptteil darum, die wichtigsten Argumente zu liefern, die für Deine Einstellung sprechen. Stelle dabei eine Verbindung zwischen Dir, der Stelle und dem Unternehmen her. Mache deutlich, warum Du die ideale Besetzung bist.
Die wichtigsten Argumente sind folgende:
- Deine Qualifikationen und Fachkompetenzen (Hard Skills)
- Erfahrungen und Erfolge
- Soft Skills
Ganz wichtig ist, dass Du die Argumente nicht nur kurz nennst, sondern diese immer logisch und anschaulich mit Beispielen oder Zahlen belegst.
Zähle die Argumente nicht einfach nur auf, sondern stelle dar, warum das Unternehmen davon profitiert. Orientiere Dich dafür an der Stellenausschreibung und den darin gestellten Anforderungen. Mache deutlich, welchen Mehrwert Du in das Unternehmen bringst.
Halte Dich bei Deinen Hard Skills kurz. Diese stehen bereits im Lebenslauf. Nenne die Höhepunkte und verknüpfe sie mit den Anforderungen der Stelle. Versuche außerdem, Deine Berufsstationen sinnvoll miteinander zu verknüpfen, sodass ein roter Faden entsteht.
Wenn Du bereits Erfolge hattest oder besondere Erfahrungen gemacht hast, dann nenne diese ebenfalls, sofern sie für die Stelle relevant sind. Sie eignen sich zudem gut, um andere Argumente zu belegen.
Wichtiger sind im Hauptteil die Soft Skills, denn sie zeigen, ob Du zum Unternehmen passt. Auf diese legt der Arbeitgeber deshalb einen großen Wert. Wichtig ist hier, dass Du nicht nur Behauptungen aufstellst, sondern alles logisch begründest und belegst.
Die Soft Skills verraten, ob Du in dem Unternehmen mit den Aufgaben, die auf Dich zukommen, zurechtkommen wirst.
Für den Hauptteil kannst Du etwa 2 Absätze einplanen. Achte aber darauf, dass Du nur relevante Argumente lieferst und nicht mehr schreibst, nur um eine Seite vollzukriegen.
Beispielsätze für den Hauptteil:
- „Innerhalb von 4 Jahren habe ich mich zur Position des Leiters der Marketingabteilung hochgearbeitet. Eine von mir geleitete Kampagne brachte UNTERNEHMEN X innerhalb eines Monats 23.500 neue Kunden, was zu einem Umsatzanstieg von 14 Prozent führte.“
- „Während meines Studiums habe ich mir umfangreiches Wissen zu DEN THEMEN X angeeignet und mich auf DEN BEREICH X spezialisiert. In einem Auslandssemester konnte ich meine SPRACHE X-Kenntnisse sowie meine Kommunikationsfähigkeit ausbauen. Dies kam mir bei meinem Praktikum bei UNTERNEHMEN X zugute. Dort konnte ich im Team unter Beweis stellen, dass ich PROJEKT X effektiv vorantreiben konnte, wodurch ich maßgeblich an der Entwicklung von PRODUKT X beteiligt war.“
- „In meiner aktuellen Position als Führungskraft bin ich für ein 14-köpfiges Team verantwortlich und koordiniere den Ablauf unserer Kundenprojekte. Seit ich die Leitung vor 6 Jahren übernommen habe, konnten wir die Kundenzufriedenheit deutlich erhöhen. Das führte zu einer Erhöhung der Empfehlungsrate und hat es dem Unternehmen erlaubt, die Marketingkosten um 25 Prozent zu senken. Diese Erfahrung wird mir und Ihrem Unternehmen auch bei dieser Stelle zugutekommen. “
- „Schon als Kind hat mich THEMA X begeistert, weshalb ich regelmäßig an Wettbewerben teilnahm und mehrere Erfolge erzielen konnte. Mein Abitur habe ich deshalb mit dem Schwerpunkt X gemacht und nun mit einer Note von X,X bestanden. Somit ist die Ausbildung zu AUSBILDUNGSBERUF X der logische nächste Schritt. Ein Praktikum bei UNTERNEHMEN X hat mir einen Einblick in den Berufsalltag gegeben und mein Interesse weiter gestärkt.“
Der Schlussteil
Der Schlussteil muss im Kopf des Personalers haften bleiben. Verdeutliche deshalb noch einmal kurz, warum das Unternehmen von Dir profitieren wird. Zeige, dass Du die beste Besetzung für diese Stelle bist.
Manchmal wird in der Stellenausschreibung auch gefordert, dass Du Deine Gehaltsvorstellungen angibst. Diese Forderung solltest Du nicht missachten. Nenne deshalb Dein Bruttojahresgehalt. Lege Dich dabei auf eine bestimmte Summe fest, um Deine Verhandlungsposition zu stärken.
Deinen frühestmöglichen Eintrittstermin solltest Du ebenfalls unter Umständen angeben. Auch das kann in der Ausschreibung gefordert sein. Dieses Eintrittsdatum kann aber auch in der Betreffzeile stehen.
Zum Schluss kannst Du Dich für das Interesse bedanken und anschließend Deine positive Erwartungshaltung demonstrieren, indem Du Deine Bereitschaft oder Freude für ein Vorstellungsgespräch deutlich machst.
Wichtig ist, dass Du hier nicht den Konjunktiv benutzt. „Ich würde mich freuen…“ klingt wenig selbstsicher und macht keinen guten Eindruck.
Anschließend kommen eine Grußformel sowie Deine handschriftliche Unterschrift. Bei einer elektronischen Bewerbung kannst Du diese einscannen. Ganz nach unten kommt – sofern vorhanden – ein Verweis auf Deine Anlagen. Achte hierbei auf die richtige Reihenfolge.
Beispielsätze für den Schlussteil:
- „Mein Ziel ist es, die Leitung in ABTEILUNG X zu übernehmen und die Unternehmensziele mit meiner Erfahrung kontinuierlich voranzutreiben. Dafür stehe ich UNTERNEHMEN X ab dem 01.01.2011 zur Verfügung. Ich freue mich auf ein persönliches Kennenlerngespräch.“
- „Vielen Dank für Ihr Interesse an meiner Bewerbung. Für weitere Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung und freue mich über eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch.“
- „Gerne überzeuge ich Sie in einem persönlichen Gespräch, dass ich die Unternehmensziele mit meiner Qualifikation erfolgreich vorantreiben werde. Meine Gehaltsvorstellungen liegen bei 36.500 Euro brutto im Jahr.“
Bewerbungsschreiben Muster
Besonderheiten je nach Bewerbungssituation
Je nachdem, um was für eine Bewerbung es sich handelt, gibt es bestimmte Besonderheiten, auf die Du beim Bewerbungsschreiben achten solltest. Es weicht von einer Standardbewerbung ab und muss auf die bestimmte Situation hin angepasst werden.
Besonderheiten bei Initiativbewerbung
Bei einer Initiativbewerbung bewirbst Du Dich, obwohl keine Stelle ausgeschrieben ist. Das Unternehmen sucht also nicht – zumindest nicht aktiv – nach neuen Mitarbeitern.
Doch nicht jede freie Stelle landet als Anzeige im Internet oder in der Zeitung. Deshalb kann sich eine Bewerbung dennoch lohnen. Vor allem, wenn kurzfristig eine Stelle frei wird, wird eine Initiativbewerbung später berücksichtigt.
Wichtig ist hier vor allem eine gute Recherche. Denn ohne Stellenausschreibung hast Du keine Anhaltspunkte über die Anforderungen an neue Mitarbeiter. Versuche deshalb, über das Internet oder den persönlichen Kontakt möglichst viele Informationen zu sammeln.
In dem Bewerbungsschreiben solltest Du das Unternehmen überzeugen können, warum Du eine Bereicherung bist, obwohl das Unternehmen eigentlich keine neuen Mitarbeiter sucht. Dafür musst Du zeigen, dass Du die Situation im Unternehmen kennst und wissen, wie Du dem Unternehmen helfen kannst.
Besonderheiten bei Praktikum oder Ausbildung
Erfahrungen und Qualifikationen spielen in einer Bewerbung grundsätzlich eine große Rolle. Beides ist in der Regel nicht oder kaum vorhanden, wenn man sich als Schüler auf einen Praktikumsplatz oder eine Ausbildungsstelle bewirbt.
Zudem gehst Du nicht in das Unternehmen, um lediglich zu arbeiten, sondern willst dort vor allem auch etwas lernen.
Inhaltlich konzentriert sich das Bewerbungsschreiben deshalb mehr auf Deine persönliche Motivation, Deine Interessen und Deine Ziele. Solltest Du bereits Erfahrungen haben, kannst Du diese natürlich auch nennen.
Wichtig ist zudem, zu klären, was Du selbst von der Ausbildung oder dem Praktikum erwartest. Bei einer Bewerbung für ein Praktikum solltest Du zudem den Zeitraum für das Praktikum angeben.
Bedeutung der Optik
Die Optik Deiner Bewerbung kann sowohl zum Türöffner als auch zum Ausschlusskriterium werden. Eine Studie aus dem Jahre 2015 ergab, dass etwa 66 Prozent der Personaler die Optik als entscheidendes Kriterium sehen, wenn 2 Bewerber gleichermaßen qualifiziert sind.
Wer ein Bewerbungsschreiben schlecht formatiert oder sich kreativ austobt, ohne dass dies explizit gefordert wurde, wird zudem von vornherein aussortiert.
Eine ansprechende Optik beginnt mit einem korrekt aufgebauten Briefkopf, einer Schriftgröße von 10 bis 12 und einer gängigen Schriftart – z. B. Times New Roman oder Arial. Orientiere Dich an der Norm DIN 5008. Diese ist zwar keine Pflicht, hilft aber dabei, das Bewerbungsschreiben übersichtlich und leserfreundlich zu gestalten.
Du kannst Dein Bewerbungsschreiben auch mit Farben aufwerten. Verwende dafür aber maximal 2 Farben und stimme sie auf das Farbbild des Unternehmens ab. Das sorgt dafür, dass Deine Bewerbung hervorsticht.
Bleibe bei der Verwendung von Farben aber sparsam und lasse den Text schwarz. Zudem solltest Du Deine gesamte Bewerbung (Lebenslauf, Anschreiben und Motivationsschreiben) auf gleiche Weise gestalten, um ein einheitliches Bild abzugeben.
Wichtig ist auch, dass Deine Bewerbung heil ankommt. Eine durchnässte Mappe oder ein Knick im Papier machen schnell einen schlechten Eindruck – auch wenn Du selbst nicht dafür verantwortlich warst. Falls möglich, solltest Du Deine Bewerbung daher persönlich und in einer stabilen Mappe abgeben.
Weitere Tipps
Verwende eine seriöse E-Mail-Adresse
Wenn Du Deine Bewerbung per Mail zuschicken musst, dann solltest Du auf eine seriöse E-Mail-Adresse achten. Adressen, die witzige Spitznamen oder Ähnliches enthalten, wirken sofort unseriös und unprofessionell.
Verwende stattdessen eine E-Mail-Adresse nach folgendem Muster: maxmustermann@domain.de oder m.mustermann@domain.de. Erstelle im Zweifelsfall eine neue E-Mail-Adresse.
Informiere Dich über das Unternehmen
Viele Bewerber lesen sich nur die Stellenausschreibung durch und schreiben anschließend direkt ihre Bewerbung. Du verschaffst Dir einen Vorteil, indem Du Dich im Internet oder auf Messen über das Unternehmen und aktuelle Ereignisse informierst.
Dieses Wissen kannst Du sinnvoll in das Bewerbungsschreiben einbauen. Das vermittelt den Eindruck, dass Du Dich gründlich informiert hast, selbst aktiv wirst und genau weißt, was Dich in dem Unternehmen erwartet. Außerdem weißt Du, welche Deiner Eigenschaften in der Bewerbung relevant sein könnten.
Sei ehrlich
Wer sich bewirbt, möchte sich von seiner besten Seite darstellen. Manche gehen dabei aber zu weit und übertreiben oder behaupten sogar Dinge, die komplett frei erfunden sind. Ein erfahrener Personaler wird das aber schnell entdecken und eine solche Bewerbung aussortieren.
Sei deshalb unbedingt ehrlich. Spätestens im Bewerbungsgespräch kommen Lügen ans Tageslicht, was nicht nur für eine unangenehme Situation sorgt, sondern auch Deine Zeit verschwendet.
Das solltest Du beim Bewerbungsschreiben vermeiden
Fehler sorgen bei Bewerbungsschreiben schnell dafür, dass Du von vornherein aussortiert wirst. Deshalb solltest Du sehr genau darauf achten, dass Dir die folgenden Fehler nicht passieren.
Grammatik- und Rechtschreibfehler
Ein großer Teil der Personaler sortiert Bewerbungen mit Grammatik- oder Rechtschreibfehlern direkt aus. Lese Dein Bewerbungsschreiben deshalb mehrmals durch und suche nach Fehlern. Hierbei helfen Dir Korrekturprogramme oder Personen aus Deinem Umfeld. Um Fehler besser entdecken zu können, ist es hilfreich, den Text an einem anderen Tag nochmals zu betrachten.
Falsche Ansprechperson
Wenn der Ansprechpartner für die Bewerbung bekannt ist, solltest Du diese Person direkt ansprechen. Wenn die Person nicht aus der Stellenausschreibung bekannt ist, dann kannst Du sie im Internet recherchieren.
Auf keinen Fall solltest Du aber die erstbeste Person wählen, die eventuell gar nicht für die Bewerbungen zuständig ist. Das erweckt den Eindruck, dass Du Dich nur unzureichend informiert hast. Im Zweifelsfall ist sogar die neutrale Anrede besser.
Floskeln
Floskeln bieten dem Personaler keinen Mehrwert. Sie sagen inhaltlich in der Regel wenig bis nichts über Deine Person und machen das Bewerbungsschreiben nur unnötig lang. Versuche, solche Floskeln deshalb zu vermeiden und finde eigene Formulierungen.
Dazu kommt, dass Personaler täglich unzählige Bewerbungen mit etlichen Floskeln zu Gesicht bekommen. Deshalb werden solche Texte schnell überlesen und nicht richtig wahrgenommen. Mit eigenen Formulierungen stichst Du dagegen aus der Masse heraus und erhältst die volle Aufmerksamkeit des Personalers.
Den Lebenslauf wiederholen
Viele Personen machen den Fehler, dass sie im Bewerbungsschreiben noch einmal ihren Lebenslauf wiederholen. Grundsätzlich ist es zwar wichtig, dass man bestimmte Highlights der eigenen Karriere nennt, um Kompetenzen zu erläutern. Eine einfache Aufzählung aller Karrierestationen ist dagegen aber kontraproduktiv.
Versuche, stattdessen Dinge anzusprechen, die darüber hinaus gehen und dem Personaler einen Mehrwert bieten.
Konjunktiv verwenden
Wer am Ende des Bewerbungsschreibens seine Bereitschaft zu einem Vorstellungsgespräch äußert, verwendet oft den Konjunktiv. Auch sonst kommt er hin und wieder zum Einsatz. Das hinterlässt aber keinen kompetenten Eindruck. Stattdessen wirkt es unsicher und verringert Deine Chancen.
Falscher Versand
Heutzutage ist es üblich, dass Bewerbungen per E-Mail oder über ein Karriereportal abgegeben werden. Nur noch selten verlangen Unternehmen, dass Du Deine Bewerbung per Post einreichst.
Egal, welche Form verlangt wird, Du solltest auf jeden Fall den Anweisungen folgen. Ansonsten kommt die Bewerbung entweder nicht an oder wird direkt aussortiert.
Achte bei einer physischen Bewerbung darauf, dass sie unbeschädigt bei dem Unternehmen ankommt. Bei einer Bewerbung per E-Mail sollte der Anhang eine Größe von 5 MB nicht überschreiten, damit die Mail nicht im Spam-Ordner landet.
Lästern über bisherige Arbeitgeber
Wer sich bewirbt, weil er mit seinem jetzigen Arbeitgeber unzufrieden ist, sollte das auf keinen Fall erwähnen. Denn das macht beim Personaler einen sehr negativen Eindruck. Er könnte zum Beispiel annehmen, dass nicht Dein Arbeitgeber, sondern Du die Ursache für die Probleme bist.
Falscher Betreff
Gerade bei großen Unternehmen gehen täglich unzählige Bewerbungen für alle möglichen Stellen ein. Damit Verwechslungen vermieden werden könne, sollte im Betreff sofort klar werden, für welche Stelle Du Dich bewirbst. Übernehme am besten die Formulierung aus der Stellenausschreibung.
Falls eine Referenznummer in der Anzeige steht, dann solltest Du diese unter der Betreffzeile oder, wenn genügend Platz ist, in der Betreffzeile nennen. Auch wenn es sich um eine Initiativbewerbung handelt, muss das dort deutlich werden.
Zu selbstorientiert
Ein weiterer häufiger Fehler ist, dass viele Personen sich zu sehr auf ihre eigenen Fähigkeiten und Qualifikationen fokussieren. Zwar sind diese wichtig, allerdings wirkt es schnell überheblich, wenn Du Dich zu sehr auf Dich selbst konzentrierst.
Versuche, Dich stattdessen darauf zu konzentrieren, wie Du dem Unternehmen einen Mehrwert bieten kannst. Eine solche Argumentation ist deutlich überzeugender.
Anlagen & Reihenfolge
Je nachdem, wie Deine aktuelle Situation und die Anforderungen aus der Stellenbeschreibung aussehen, musst oder solltest Du bestimmte Anlagen beifügen. Meist sind das Zeugnisse.
Gerade wenn die Bewerbung länger wird und mehr als nur das Anschreiben und den Lebenslauf enthält, spielt die richtige Reihenfolge eine zunehmend wichtige Rolle, damit der Personaler sich gut zurechtfindet.
Klassischerweise besteht eine Bewerbung aus 5 Teilen:
- Anschreiben/Bewerbungsschreiben
- Deckblatt (optional)
- Lebenslauf
- Motivationsschreiben – z. B. sinnvoll bei Initiativbewerbung
- Anlagen
Welche Anlagen notwendig sind, steht zum einen in der Stellenausschreibung, zum anderen ist dieser Punkt abhängig von Dir. Wenn Du bereits 10 Jahre Berufserfahrung hast, dann ist vor allem ein Arbeitszeugnis oder eine Bescheinigung über Fortbildungen interessant.
Als Berufseinsteiger spielt dagegen Dein Ausbildungszeugnis und Zeugnisse von absolvierten Praktika eine Rolle. Je nach Beruf werden zusätzlich auch Arbeitsproben oder Kopien vom Führerschein verlangt.
Unter Umständen können mehrere Anlagen zusammenkommen. Damit das übersichtlich bleibt, solltest Du folgende Reihenfolge einhalten:
- 1. Bewerbungsschreiben
- 2. Deckblatt (optional)
- 3. Lebenslauf
- 4. Motivationsschreiben (optional oder, wenn verlangt)
- 5. Ausbildungszeugnis vom höchsten Bildungsabschluss
- 6. Arbeits- und Praktikumszeugnisse (Relevanz für Stelle beachten)
- 7. Empfehlungsschreiben (optional)
- 8. Bescheinigungen und Zertifikate (nur die für Stelle relevanten)
- 9. Arbeitsproben (falls gefordert)
- 10. Kopie von Führerschein oder Führungszeugnis (falls verlangt)
Fazit
Das Bewerbungsschreiben ist das erste, was der Personaler zu Gesicht bekommt. Mit dieser Seite steht und fällt die Bewerbung. Deshalb ist es wichtig, auf eine klare Struktur und die inhaltliche Vollständigkeit sowie Relevanz zu achten.
Zur Inspiration kannst Du das Muster verwenden und anpassen. Komplett abschreiben solltest Du aber nicht, da ein Anschreiben immer individuell sein soll. Falls es Dir dennoch schwerfällt, kannst Du Deine Bewerbung auch von Experten schreiben lassen.
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