Du bist bereits seit einiger Zeit bei deinem aktuellen Arbeitgeber beschäftigt, aber so ganz zufrieden mit deinem Gehalt bist du nicht? Dann solltest du dir überlegen eine Gehaltserhöhung anzufragen. Mit guter Vorbereitung und guten Argumenten sollte eine Erhöhung deines Einkommens um zehn Prozent oder mehr durchaus im Bereich des Möglichen liegen.
Die besten Gründe für eine Gehaltserhöhung
Der häufigste Grund, wieso ein Arbeitnehmer mehr Gehalt bekommt, ist ein Wechsel zu einem neuen Arbeitgeber. Solltest du mit deinem Arbeitsplatz zufrieden sein, gibt es dennoch einige Gründe, welche ein höheres Gehalt rechtfertigen. Zu diesen zählen einerseits Gehaltserhöhungen, welche du automatisch erhältst und andererseits jene, um welche du anfragen musst.
Automatische Gehaltserhöhungen
Keine besondere Beachtung sollen an dieser Stelle jene Gehaltserhöhungen finden, welche als Anpassung zur Inflation verstanden werden. Doch auch abseits dieser geregelten Erhöhungen kann es vorkommen, dass ein Unternehmen die Gehälter sämtlicher Arbeitnehmer erhöht.
Auch bei einer internen Versetzung oder einer Beförderung ist häufig eine automatische Gehaltserhöhung inbegriffen. Diese solltest du jedoch nicht ohne nachzufragen hinnehmen, sondern dich dahingehend informieren, ob diese Gehaltserhöhung auch deinen Leistungen und Qualifikationen entsprechend ausfällt.
Situationsbedingt
Um mehr Geld im Beruf verlangen zu können, gibt es ein paar Momente im Laufe deiner Karriere, die sich besonders dafür eignen. Hier sind einige davon:
Beförderung / interner Stellenwechsel
Wie bereits ausgeführt, wird hier zwar häufig eine automatische Erhöhung vorgenommen, diese ist jedoch oft nicht ausreichend. Suche hier das Gespräch mit deinem Vorgesetzten, um deine Sicht der Dinge zu kommunizieren.
Positive Unternehmensentwicklung
Dein Arbeitgeber fährt große Gewinne ein? Projekte, an welchen du mitgearbeitet hast, haben sich als besonders ertragreich erwiesen? Dies kann ein guter Zeitpunkt sein, um wegen einer Gehaltserhöhung nachzufragen.
Ziele wurden erreicht
In den meisten Unternehmen werden klare Ziele definiert, welche in bestimmten Zeiträumen erreicht werden sollen. Wenn du und / oder deine Abteilung ein solches Ziel klar erreicht habt, könnte ebenfalls eine Gehaltserhöhung für dich realistisch sein.
Neuer Vorgesetzter
Mit einem neuen Abteilungsleiter / Chef ändern sich häufig viele Dinge. Es werden Verantwortlichkeiten und Aufgabenbereiche neu verteilt. Auch eine solche Situation kannst du dir zunutze machen und um eine Gehaltserhöhung anfragen.
Beschäftigungsdauer
Wenn du bereits lange in einem Unternehmen beschäftigt bist, kannst du dies als Argument für eine Gehaltserhöhung anführen. Zwar wird dein Gehalt meist automatisch auch an die Arbeitszeit angepasst, doch häufig sind zusätzliche Erhöhungen möglich, damit gute und treue Angestellte nicht verloren gehen.
Ende der Probezeit
Viele Arbeitnehmer vereinbaren mit ihren Angestellten eine Probezeit, in der festgestellt werden soll, ob die Zusammenarbeit funktioniert. Am Ende einer solchen Probezeit solltest du unbedingt um eine Gehaltserhöhung anfragen. Denn meist wirst du in dieser Testphase an der unteren Gehaltsgrenze bezahlt.
So sprichst du den Wunsch nach einer Gehaltserhöhung an
Wenn einer der oben angeführten Gründe zutreffend ist und du glaubst, eine Gehaltserhöhung verdient zu haben, solltest du dies bei dem verantwortlichen Vorgesetzten ansprechen. Es bietet sich an, zu diesem Zweck einen guten Zeitpunkt auszuwählen. Dein Vorgesetzter sollte gerade nicht zu beschäftigt sein.
Auch ein gerade erfolgter guter Geschäftsabschluss oder das Erreichen eines Zieles können gute Zeitpunkte darstellen. Am besten sprichst du das Thema direkt an und bringst bereits einige gute Argumente vor, damit dir dein Chef die Möglichkeit für ein detaillierteres Gehaltsgespräch gibt. Zu diesen Argumenten können unter anderem folgende Punkte gehören:
- Erreichung von Zielen
- Große zukünftige Ziele
- Abgeschlossene Weiterbildungen
- Erfolgreich abgeschlossene Projekte
- Neu gewonnene Kunden
- Allgemein sehr gute und überdurchschnittliche Leistung
- Punkte, wodurch dein Unternehmen von dir profitiert
So bereitest du dich für ein Gehaltsgespräch vor
Wenn dich dein Vorgesetzter zu einem Gehaltsgespräch eingeladen hat, musst du natürlich gut vorbereitet sein. Es lohnt sich, eine Leistungsmappe anzulegen.
Auf wenigen Seiten werden hier deine Leistungen, Weiterbildungen und zukünftigen Ziele aufgeführt. Auch eine kurze Beschreibung deines Arbeitsplatzes, deiner Leistung inklusive des aktuellen Stundensatzes und deine Qualifikationen sollten hier kurz zusammengefasst werden.
Mit dieser Mappe kannst du sehr gut deine Argumente untermauern, warum du eine Gehaltserhöhung bekommen solltest. Im Gespräch solltest du folgende Punkte immer ansprechen:
- Das hast du bisher geleistet, diese Ziele hast du erreicht
- Dadurch hast du diesen großen Mehrwert für das Unternehmen, deswegen können sie nicht auf dich verzichten
- Diese Ziele hast du für die Zukunft, das ist dein großer Mehrwert
In einem Gehaltsgespräch werden mit Sicherheit auch viele weitere Punkte angesprochen. Es lohnt sich, gut vorbereitet zu sein und auf einige dieser Punkte bereits selbst hinweisen. Dazu kann unter anderem gehören:
- Du hast neue Kunden gewonnen
- Du hast Arbeitsprozesse vereinfacht, verbessert und leistungsfähiger gemacht Dadurch konntest du in einigen Bereichen Kosten sparen
- Erfolgreich Projekte abgeschlossen
- Weiterbildungen absolviert
- Du hast große Ziele für das kommende Jahr
- Du hast gestellte Ziele erfüllt und sogar übertroffen
- So kann dein Unternehmen durch dich profitieren
Wie viel kann man verlangen?
Eine universelle Antwort auf diese Frage zu geben ist kaum möglich. Denn eine Gehaltserhöhung hängt stets stark von der jeweiligen Situation und der geleisteten Arbeit ab.
In aller Regel wird eine Gehaltserhöhung aber zwischen drei und zehn Prozent betragen. Nur wenn du deinen Arbeitgeber wechselst oder innerhalb des Unternehmens deinen Aufgabenbereich wechselt, sind Gehaltserhöhungen von bis zu zwanzig Prozent realistisch.
Dein Vorgesetzter kann dir allerdings auch verschiedene Alternativen anbieten. Auch auf diese solltest du vorbereitet sein. Solche kleinen Extras sind für den Arbeitgeber meist besonders attraktiv, da sie als sonstige Betriebsausgaben abgesetzt werden können.
Damit kosten solche Bonusvergütungen den Arbeitgeber deutlich weniger als eine tatsächliche Gehaltserhöhung. Solltest du diese Punkte von dir aus anbieten, bringst du deinen Chef in eine Situation, wo er der Fairness halber dir ebenfalls in einem Kompromiss entgegenkommen sollte.
Zu diesen Alternativen einer Gehaltserhöhung gehören unter anderem:
- Erfolgsprämien
- Zusätzlicher bezahlter Urlaub
- Personalrabatt im Unternehmen
- Gutscheine
- Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten
Weitere Tipps um eine Gehaltserhöhung zu verhandeln
Der wichtigste Punkt ist, den eigenen Marktwert zu kennen. Zu diesem Zweck können Gehalttabellen und Gehaltsvergleiche im Internet herangezogen werden.
Zu hohe Gehaltsforderungen werden sicherlich auf Ablehnung stoßen. Daher solltest du realistisch bleiben. Gleichzeitig solltest du die Gehaltsforderung auch nicht zu niedrig ansetzen. Denn ein nachträgliches Erhöhen deiner Wünsche ist nicht möglich.
Während einer Gehaltsverhandlung solltest du einige Punkte nicht ansprechen, da diese schlechte Argumente darstellen und sofort auf Ablehnung stoßen. Zu diesen zählen vor allem Vergleiche mit den Arbeitskollegen.
Das Gehalt deiner Kollegen hat keinen Zusammenhang mit deinem Gehalt. Solche Punkte werden zu Recht als Jammern aufgefasst und setzen dich in ein negatives Bild. Führe stattdessen positive Punkte auf, weswegen dein Arbeitgeber von dir profitiert. Dazu können folgende Punkte zählen:
- Eine wichtige Rolle in Arbeitsgruppen und Projekten
- Umsätze wurden gesteigert, Kosten wurden reduziert
- Dank deinem Einsatz wurden Erfolge erzielt
- Du hast in verschiedenen Bereichen hohe Verantwortung
Solltest du bei einer Gehaltsverhandlung erfolgreich sein, achte darauf, das Ergebnis schriftlich bestätigen zu lassen. Denn egal wie gut du dich mit deinem Chef verstehst, hier gehst du am besten immer auf Nummer sicher.
Denn schnell kann eine Meinung geändert werden oder dein Chef vergisst einzelne Details. Niemand wird es dir negativ vorhalten, wenn du dich durch ein Ergebnisprotokoll, welches von beiden Parteien unterschrieben wurde, absichern möchtest.
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