Blutplasma Spenden: Was du wissen musst – Geld, Risiken und Tipps

Geschrieben von: Gabriel Dulian

Zuletzt aktualisiert am: 30. Juni 2024
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Blutplasma spenden ist eine lebensrettende Maßnahme, die sowohl dem Spender als auch den Empfängern zugutekommt. In vielen medizinischen Anwendungen, von der Behandlung schwerer Krankheiten bis zur Herstellung lebenswichtiger Medikamente, ist Blutplasma unerlässlich.

Doch was genau bedeutet es, Blutplasma zu spenden? In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige rund um das Thema: von den gesundheitlichen Vorteilen und Risiken über den Ablauf einer Plasmaspende bis hin zu den finanziellen Anreizen, die für viele Menschen ein zusätzliches Motivationsargument darstellen.

Was ist Blutplasma?

Blutplasma ist der flüssige Anteil Deines Blutes, welches eine gelbe Farbe hat. Das Plasma wird hierfür von den roten und weißen Blutkörperchen sowie anderen Zellkomponenten getrennt. Es macht insgesamt etwa 55 Prozent des menschlichen Blutes aus.

Das Blutplasma besteht aus Wasser, Salzen, Enzymen, Antikörpern und anderen Proteinen. Mit 90 Prozent macht Wasser den größten Teil aus, gefolgt von den Proteinen.

Das sind die Aufgaben des Blutplasmas

Das im Blut enthaltene Blutplasma ist für den Nährstofftransport von Salzen, Fett, Spurenelementen und Vitaminen verantwortlich. Darüber hinaus enthält und transportiert es viele Proteine, welche im Körper zahlreiche spezifische Funktionen erfüllen. Zu den Hauptaufgaben des Plasmas mit seinen Bestandteilen gehören unter anderem:

  • die Blutgerinnung
  • der Transport von Nährstoffen und Proteinen
  • die Regulierung der Flüssigkeitsverteilung zw. Blut und Körpergewebe
  • die Abwehr von Krankheiten durch die enthaltenen Antikörper

Wofür wird es benötigt?

Das Blutplasma wird direkt nach der Entnahme tiefgefroren. Es wird erst nach einer Sicherheitsquarantäne von 4 bis 6 Monaten verwendet. Zum Einsatz kommt das Blutplasma bei der Herstellung von vielen verschiedenen Medikamenten. Benötigt werden hierfür die Proteine aus dem Blutplasma. Da Plasma nicht künstlich hergestellt werden kann, ist man auf Spenden angewiesen.

Aus dem Blutplasma werden unter anderem Blutgerinnungsfaktoren, Antikörper und Albumin hergestellt. Letzteres kommt bei Patienten mit schweren Verbrennungen oder Verletzungen zum Einsatz.

So viel ist Blutplasma wert

Grundsätzlich solltest Du beachten, dass es für eine Spende von Plasma keine Bezahlung, sondern eine Aufwandsentschädigung gibt. Denn eigentlich soll eine Plasmaspende freiwillig und unentgeltlich sein.

Diese Entschädigung beträgt je nach Einrichtung zwischen 15 und 40 Euro. Bei maximal 45 Spenden pro Jahr liegt der maximale Verdienst folglich bei 1.800 Euro. Du solltest aber bedenken, dass 45 Spenden pro Jahr – wegen Urlauben, Krankheit und anderen Terminen – unwahrscheinlich sind.

Außerdem solltest Du beachten, dass Du nicht bei jeder Einrichtung eine finanzielle Entschädigung erhältst. Meist werden Dir stattdessen ein Essen und Gutscheine beziehungsweise kleine Geschenke angeboten.

Das soll verhindern, dass das Plasmaspenden als Einkommen genutzt wird. So werden falsche Anreize vermieden. Es soll als sozialer Beitrag zur Gesellschaft gesehen werden, der Leben retten kann.

Um eine finanzielle Entschädigung zu erhalten, solltest Du bei einem Unternehmen spenden. Diese bieten im Vergleich zu gemeinnützigen Organisationen häufiger eine finanzielle Entschädigung an. Diese ist dann oft auch höher.

Die Entschädigung ist häufig auch abhängig von der Menge des gespendeten Blutplasmas. Mehr Geld erhältst Du in der Regel, wenn Du mehr spendest. Das wiederum funktioniert nur, wenn Du regelmäßig Blutplasma spenden gehst. Auch Dein Gewicht spielt eine Rolle.

Wie oft kann man es spenden?

Da die Plasmaspende im Vergleich zur Blutspende ein schonender Vorgang ist, kannst Du relativ häufig Dein Blutplasma spenden gehen.

Innerhalb von 12 Monaten darfst Du bis zu 45-mal Blutplasma spenden. Wenn Du zusätzlich noch Blut oder Thrombozyten spendest, dann verringert sich diese Zahl. Der Abstand zwischen den einzelnen Plasmaspenden muss mindestens 3 Tage betragen.

Wie läuft eine Spende ab?

Im Prinzip besteht eine Plasmaspende immer aus 3 Schritten: dem Gesundheitscheck, der eigentlichen Spende und der Ruhezeit im Anschluss. Bei Deiner ersten Spende ist der Gesundheitscheck etwas umfangreicher.

Vorbereitung

Wenn Du das erste Mal zum Plasmaspenden gehst, dann nimmt ein Arzt als erstes Deine Personalien auf. Anschließend erhältst Du einen Fragebogen zu Deiner Kranken- und Reisegeschichte, den Du ausfüllen musst. Zusätzlich stellt Dir der Arzt Fragen zu Deiner Gesundheit, zu vergangenen Operationen und der Einnahme von Medikamenten. Außerdem wirst Du über alle wichtigen Fragen zur Plasmaspende aufgeklärt, wie dem Ablauf und den Risiken.

Als Dauerspender beträgt die Dauer einer Spende im Schnitt etwa 75 Minuten. Die Spende selbst dauert dabei etwa 45 Minuten. Dazu kommt die Zeit zur Voruntersuchung und die anschließende Ruhezeit. Bei Deiner Erstspende musst Du etwas mehr Zeit einplanen.

Wichtig ist, dass Du zu jeder Spende entweder Deinen Personalausweis oder Deinen Reisepass mitbringst. Ansonsten ist eine Spende nicht möglich.

Im nächsten Schritt steht ein Gesundheitscheck an. Dieser wird vor jeder Spende durchgeführt. Dabei werden unter anderem folgende Punkte kontrolliert beziehungsweise bestimmt:

  • Puls
  • Blutdruck
  • Gewicht
  • Temperatur
  • bestimmte Blutwerte


Sollten bei dieser Untersuchung irgendwelche Werte auffällig sein, dann wirst Du darüber umgehend informiert. Wenn Du regelmäßig zum Plasmaspenden gehst, bist Du folglich immer bestens über Deine Gesundheit informiert.

Vor der Spende solltest Du genügend Wasser trinken. Durch die Plasmaspende verliert Dein Körper nämlich einiges an Flüssigkeit. 1 bis 2 Stunden vorher solltest Du zudem etwas essen. Empfohlen wird eine eiweißreiche, aber fettarme Mahlzeit.

Die Spende selbst

Bei der Spende wird Dein Blut durch eine Zentrifuge geleitet. Dabei wird das Plasma von den Blutzellen getrennt. Während das Plasma in einem Beutel gesammelt wird, werden die Blutzellen wieder zurück in Deinen Körper geleitet.

Dank der modernen Entnahmeverfahren ist dieser Vorgang schonend für den Kreislauf. Die Einstichstelle wird anschließend mit einem Druckverband abgedeckt. Diesen solltest Du erst nach 2 bis 3 Stunden abnehmen.

Im Anschluss der Spende sollst Du Dich 15 bis 30 Minuten ausruhen. Getränke und Snacks stehen vor Ort in der Regel kostenlos bereit. Falls Probleme auftreten, ist zudem jederzeit ein Arzt vor Ort.

Gibt es Spätfolgen?

Grundsätzlich ist eine Spende von Blutplasma für den Körper keine große Belastung. Alle Bestandteile des Blutplasmas, die bei der Spende vom Körper entnommen werden, bildet der Körper innerhalb von spätestens 2 Tagen wieder nach.

Spät- oder Langzeitfolgen sind im Zusammenhang mit Plasmaspenden sehr selten. In absoluten Ausnahmefällen können aber Nerven an der Einstichstellen beschädigt werden. Kurzfristig können folgende Nebenwirkungen auftreten:

  • Kreislaufprobleme
  • Übelkeit
  • Schmerzen und Bluterguss an der Einstichstelle
  • ein leichtes Kribbeln der Finger, Zehen, Zunge oder im Mund (ausgelöst durch Blutgerinnungsmittel)

Voraussetzungen: Wer darf Blutplasma spenden?

Da aus Blutplasma Medikamente für kranke oder verletze Personen hergestellt werden, muss eine hohe Qualität sichergestellt sein. Das geht nur, wenn die Spender bei bester Gesundheit sind.

Außerdem soll auch der Spender selbst nicht durch seine Spende gesundheitlich gefährdet werden. Deshalb gibt es bestimmte Voraussetzungen, die Du erfüllen musst, um Blutplasma spenden zu können.

Alter

Um Blutplasma spenden zu können, musst Du mindestens 18 Jahre alt sein. Dann ist das Spenden möglich, bis Du 68 Jahre alt bist. Für eine Erstspende gilt ein maximales Alter von 60 Jahren, es sei denn, ein Arzt stimmt einer Spende zu.

Allergien

Grundsätzlich sind Allergien keine Gründe, die gegen eine Plasmaspende sprechen, sofern Du Dich bei der Spende körperlich fit fühlst. Wer sich allerdings zur Verhinderung einer Allergie eine Kortison-Spritze geben lässt, muss eine einwöchige Pause machen.

Wer hingegen kortisonhaltige Medikamente einnimmt, kann kein Blutplasma spenden und muss 4 Wochen nach dem Absetzen warten, um wieder spenden zu können. Zudem muss nach einer Spritze zur Desensibilisierung 2 Tage gewartet werden.

Diäten

Um Blutplasma spenden zu können, musst Du mindestens 50 Kilogramm wiegen und solltest zudem ausreichend Eiweiß mit Deiner Ernährung aufnehmen. Wichtig ist außerdem, dass Du vor der Spende genug trinkst und etwa 2 Stunden vorher eine eiweißhaltige und fettarme Mahlzeit zu Dir nimmst.

Weitere Ausschlusskriterien

  • Konsum von Drogen
  • chronische oder aktive Erkrankungen (z. B. Diabetes, Herzkrankheiten und bösartige Tumore)
  • Infektionskrankheiten, wie HIV, Syphilis oder Malaria
  • Personen, die spongiforme Enzephalopathien (TSE) übertragen könnten

Rückstellungen

Rückstellungen sind spezielle Wartezeiten, die Du unter bestimmten Umständen einhalten musst. Diese können wenige Tage, aber auch mehrere Monate betragen. Nötig sind sie unter anderem bei folgenden Punkten:

  • nach bestimmten Impfungen
  • nach Reisen in Risikogebiete
  • nach Operationen
  • nach Krankheiten
  • nach einer Schwangerschaft und während der Stillzeit
  • nach einer zahnärztlichen Behandlung
  • nach der Einnahme von bestimmten Medikamenten und Antibiotika
  • nach Piercing, Tätowierung oder Akupunktur

Wo kann man Blutplasma spenden?

In Deutschland gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, um Blutplasma spenden zu gehen. Dazu gehören Unikliniken und viele Krankenhäuser sowie kommunale und private Blutspendezentren.

Außerdem gibt es gemeinnützige Organisationen – wie das Deutsche Rote Kreuz – wo das Spenden von Blutplasma möglich ist. Darüber gibt es viele mobile Blutspendedienste, die in ganz Deutschland verteilt regelmäßig Termine zum Spenden anbieten.

Wenn Du mit dem Spenden von Blutplasma etwas Geld verdienen möchtest, dann sind vor allem die privaten Zentren von pharmazeutischen Unternehmen für Dich interessant. Hier bekommst Du in der Regel eine finanzielle Aufwandsentschädigung für Deine Spende. Auch das Deutsche Rote Kreuz bietet zum Teil eine finanzielle Aufwandsentschädigung an.

Haema

Das Unternehmen Haema hat viele Standorte vor allem in Ost- und Süddeutschland. Auf einer Karte kannst Du Einrichtungen in Deiner Nähe finden und dort direkt einen Termin vereinbaren. Auf der Seite findest Du auch alle wichtigen Informationen rund um den Termin. Hier bekommst Du 22 bis 25 Euro, wenn Du Blutplasma spenden gehst. Der genaue Betrag ist abhängig von der Menge des gespendeten Blutplasmas.

Octapharma Plasma GmbH

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Octapharma hat seine Standorte in Ost- und Westdeutschland. Auf deren Webseite, wo Du einen Termin vereinbaren kannst, findest Du auch Erfahrungsberichte von anderen Spendern und kannst Dir so einen besseren Eindruck verschaffen. Das Unternehmen zahlt etwa 18 Euro als Entschädigung pro Spende, wobei sich der Betrag erhöht, je öfters Du Blutplasma spenden gehst.

Plasma Service Europe

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Plasma Service Europe ist ein führender Anbieter von Blutplasmaspenden in Deutschland, der zur Biotest Gruppe gehört. Das Unternehmen betreibt mehrere Zentren, die Spender für ihre Zeit und ihr Engagement mit finanziellen Aufwandsentschädigungen belohnen.

Pro Spende kann man hier zwischen 20 und 40 Euro verdienen, je nach Standort und Häufigkeit der Spenden. Der Spendeprozess ist sicher und dauert etwa 45 bis 60 Minuten. Plasma Service Europe legt großen Wert auf Hygiene und Sicherheit, um das Wohl der Spender zu gewährleisten.

Das Gespendetes Plasma wird zur Herstellung lebenswichtiger Medikamente verwendet, die bei der Behandlung schwerer Krankheiten helfen. Regelmäßige Gesundheitschecks sind ein zusätzlicher Vorteil für die Spender.

Lohnt es sich, Blutplasma zu spenden?

Eine Plasmaspende lohnt sich auf jeden Fall. Denn durch die Spende kannst Du anderen Menschen das Leben retten und einen wichtigen Beitrag zur Gesellschaft leisten.

Ob es sich finanziell lohnt, ist davon abhängig, wo Du spenden gehst. Bei privaten Einrichtungen erhältst Du in der Regel einen Betrag von bis zu 40 Euro, was ein netter Nebenverdienst ist. Vor allem, weil der Aufwand gering ist.

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Gabriel Dulian

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