Polizist ist der Traumjob vieler junger Menschen. Der Beruf bietet viel Abwechslung und eine sichere Zukunft. Es ist ein wichtiger Beruf mit viel Verantwortung, bei dem Du Dich um die Sicherheit der Bürger im Land kümmerst.
In diesem Beitrag erfährst Du deshalb, wie man Polizist wird, welche Aufgabenbereiche es bei der Polizei gibt und welche Voraussetzungen Du erfüllen musst, wenn Du Polizist werden möchtest.
Wie wird man Polizist?
Wenn Du Polizist werden möchtest, musst Du Dich bei einem bestimmten Bundesland oder der Bundespolizei bewerben. Die genauen Anforderungen können sich dabei von Bundesland zu Bundesland etwas unterscheiden. Zudem sind sie davon abhängig, welche Laufbahn Du anstrebst.
Bei der Bewerbung durchläufst Du ein langes Auswahlverfahren, bei dem auch viele Dinge bei verschiedenen Testsüberprüft werden. Wenn Du Polizist werden willst, solltest Du Dich deshalb auch rechtzeitig um die Bewerbung kümmern.
Die Fristen für die Bewerbung enden nämlich relativ früh, da der anschließende Bewerbungsablauf viel Zeit in Anspruch nimmt. Die Frist endet teilweise schon fast ein Jahr, bevor die Ausbildung überhaupt beginnt.
Ganz grundsätzlich gelten die Voraussetzungen, dass Du mindestens 16 oder 18 Jahre alt sein musst (je nach Laufbahn) und die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen musst.
Schulische Voraussetzungen
Die schulischen Voraussetzungen sind davon abhängig, für welche Laufbahn bei der Polizei Du Dich entscheidest. Für den gehobenen Dienst gilt, dass Du mindestens die Hochschulreife oder die Fachhochschulreife haben musst.
Bei dem mittleren Dienst reicht ein mittlerer Schulabschluss. Falls Du bereits eine andere Ausbildung erfolgreich abgeschlossenen hast, kannst Du Dich zudem auch mit einem Hauptschulabschluss bewerben, um Polizist werden zu können.
Physische Voraussetzungen
Wenn Du Polizist werden möchtest, musst Du bestimmte körperliche Voraussetzungen erfüllen, um zu beweisen, dass Du den Aufgaben eines Polizisten gerecht werden kannst. Dafür gibt es bei dem Auswahlverfahren einen Sporttest.
Dort musst Du dann zum Beispiel eine bestimmte Anzahl an Liegestütze machen oder 2.400 Meter in unter 12 Minuten laufen (Frauen nur 2.000 Meter). Auch bei der Körpergröße gibt es Einschränkungen. Du musst nämlich mindestens 1,6 Meter groß sein.
In manchen Bundesländern musst Du sogar noch größer sein. Zudem gibt es Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Darüber hinaus können Piercings und Tattoos ein Ausschlusskriterium sein, wenn diese sehr auffällig sind.
Diensttauglichkeit
Neben den physischen Voraussetzungen werden für die Diensttauglichkeit auch andere Faktoren überprüft, welche Du erfüllen musst, wenn Du Polizist werden willst. Du darfst zum Beispiel keine bestimmten Krankheiten haben. Dazu gehören:
- Stoffwechselstörungen
- Sehschwäche
- psychische Krankheiten
Für die Diensttauglichkeit wird auch überprüft, ob Du charakterlich geeignet bist und wie gut Deine Kommunikationsfähigkeiten sind. Deine Intelligenz wird ebenfalls überprüft. Auch hier gilt aber, dass sich die genauen Anforderungen von Bundesland zu Bundesland unterscheiden.
Keine Vorstrafen
Vorstrafen sind nicht zwangsweise ein Ausschlusskriterium. Du bist aber verpflichtet, diese bei der Bewerbung anzugeben, wenn Du Polizist werden möchtest. Handelt es sich um schwere Vergehen, dann wirst Du in der Regel sofort ausgeschlossen.
Handelt es sich aber nur um kleine Vorstrafen, die vielleicht aus jugendlichem Leichtsinn heraus entstanden sind, kannst Du bei der Polizei vor einer speziellen Kommission treten, die dann über den Einzelfall entscheidet.
Darüber hinaus gibt es auch weitere Voraussetzungen, welche Du erfüllen musst. Dazu gehört zum Beispiel der Führerschein der Klasse B. Den Nachweis darüber kannst Du aber auch im Verlaufe der Ausbildung erbringen. Je nach Bundesland kann es zudem weitere oder leicht abweichende Bedingungen geben.
Wie viel verdient man als Polizist?
Das Gehalt der Polizisten wird durch die Besoldungstabelle geregelt. Das Gehalt ist dabei von 2 Faktoren abhängig: der Dienstzeit und der Besoldungsgruppe, welche wiederum abhängig von der Laufbahn und den Ämtern ist.
Das Einstiegsgehalt in der mittleren Laufbahn ist beispielsweise etwa 2.400 Euro brutto pro Monat. Mit viel Erfahrung und in der höchsten Besoldungsgruppe erreicht Du ein maximales Gehalt von etwas mehr als 7.600 Euro.
Dazu kommen aber noch die Zuschläge. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Nacht- oder Feiertagszuschläge. Außerdem gibt es auch Zuschläge für bestimmte Ämter, wenn diese von hoher Wichtigkeit sind oder viel Verantwortung übernehmen.
Wie groß muss man als Polizist sein?
In den meisten Bundesländern müssen sowohl Frauen als auch Männer mindestens 1,60 Meter groß sein, wenn sie Polizist werden wollen. In manchen Bundesländern ist die Grenze aber höher angesetzt. In Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen ist die Grenze für Männer zum Beispiel mit 1,68 Metern am größten.
Es gibt aber auch 4 Bundesländer, bei welchen es keine Mindestgröße gibt, um sich als Polizist zu bewerben. Das sind:
- Saarland
- Mecklenburg-Vorpommern
- Bremen
- Brandenburg
Auch wenn Du bei der Bundespolizei Polizist werden möchtest, gibt es keine Vorgabe hinsichtlich der Körpergröße.
Es gibt von dieser Regel aber auch (seltene) Ausnahmen. Das ist der Fall, wenn Du eine zu geringe Größe durch andere außerordentliche Leistungen kompensierst. Wenn Du zum Beispiel etwas zu klein bist, aber dafür beim Spottest sehr gut abschneidest, kannst Du mit etwas Glück trotzdem eine Chance erhalten.
Welche Aufgabengebiete gibt es?
Die Arbeit bei der Polizei ist sehr abwechslungsreich, was auch einer der wichtigsten Gründe ist, warum viele Leute Polizist werden möchten. Dementsprechend gibt es auch viele verschiedene Ausgabengebiete.
Die genauen Aufgaben können sich darüber hinaus auch unterscheiden, je nachdem, für welche Laufbahn Du Dich entscheidest.
Unterschieden wird im Wesentlichen zwischen den Aufgaben der Landpolizei und den Aufgaben der Bundespolizei. Unabhängig davon ist die Kernaufgabe aber die Aufrechterhaltung der inneren Sicherheit in Deutschland.
Aufgaben der Landespolizei
Die Landespolizei kümmert sich um die Gefahrenabwehr und die Strafverfolgung. Konkret kann es sich dabei um den direkten Schutz der Bürger handeln, zum Beispiel beim Streifendienst, oder die Aufnahme von Unfällen und Einleitung von Erste-Hilfe-Maßnahmen.
Darüber hinaus ist ein wichtiger Aufgabenbereich die Bekämpfung von Kriminalität. Dafür kümmern sie sich unter anderem um die Beweissicherung bei Straftaten. Weitere Aufgaben, wenn Du bei der Landespolizei Polizist werden willst, sind:
- Beratung von Bürgern
- Schutz und Sicherung von Veranstaltungen
- Aufgaben in der Kriminalitätsprävention
- Verkehrskontrollen
- Schutz der Umwelt
Der Schwerpunkt der Aufgaben ist stark von Deinem Dienstgrad abhängig. Während Du zu Beginn Deiner Karriere viel im Streifendienst tätig bist, verlagern sich die Aufgaben mit der Zeit meist etwas mehr in Richtung Büroarbeit.
Aufgaben der Bundespolizei
Die Bundespolizei übernimmt Aufgaben auf nationaler Ebene sowie bestimmte Aufgaben auf internationaler Ebene – z. B. bei der Kooperation während der Strafverfolgung in anderen Ländern.
Wichtige Aufgaben sind zum Beispiel der Grenzschutz auf dem Land und zur See sowie die Luftsicherheit. Auch die Bekämpfung von Kriminalität, der Schutz von wichtigen öffentlichen Gebäuden sowie Bahnpolizei sind Aufgaben, um die sich die Bundespolizei kümmert.
Zudem unterstützt sie verschiedene Behörden sowie die Bundesländer. Wenn Du Polizist werden willst, hast Du innerhalb der Bundespolizei zudem viele Möglichkeiten, um Dich über Fortbildungen auf bestimmte Bereiche zu spezialisieren.
Welche Laufbahnen gibt es bei der Polizei?
Die Laufbahn hat einen großen Einfluss auf Deine späteren Aufgaben. Wenn Du Polizist werden willst, solltest Du Dir vorher als genau überlegen, welche Laufbahn für Dich infrage kommt. Sie entscheidet auch über die notwendigen Voraussetzungen sowie die spätere Besoldung.
Mittlerer Dienst
Beim mittleren Dienst handelt es sich um die niedrigste Stufe mit den geringsten Voraussetzungen. Die Ausbildung dauert 2,5 Jahre, wobei es später nur wenige Ausstiegschancen gibt. Dafür hast Du hier sehr abwechslungsreiche Aufgaben und verbringst vergleichsweise wenig Zeit mit administrativen Aufgaben.
Stattdessen dominieren hier Dinge wie der Streifendienst, die Verkehrsüberwachung oder die Aufnahme von Unfällen. Wenn Du Dich in dieser Laufbahn bewährt hast, gute Leistungen zeigst und in den Dienstgraden aufgestiegen bist, kannst Du auch in den gehobenen Dienst aufsteigen.
Gehobener Dienst
Für den gehobenen Dienst absolvierst Du keine klassische Ausbildung, sondern ein duales Studium, wenn Du Polizist werden möchtest. Zu Beginn Deiner Karriere übernimmst Du dabei noch ähnliche Aufgaben wie im mittleren Dienst, zum Beispiel den Streifendienst oder die Verkehrsüberwachung.
Später arbeitest Du dann viel im Bereich der Verfolgung von Straftaten, aber auch der Prävention – z. B., indem Du Bürger über Maßnahmen zum Schutz vor Einbrüchen informierst. Typische Aufgaben sind zum Beispiel:
- Befragung von Zeugen
- Aufnahme von Personalien
- Verfolgung gesuchter Personen
- Anfertigung von Anzeigen
Höherer Dienst
Der höhere Dienst ist die höchste Laufbahn, die Du wählen kannst, wenn Du Polizist werden möchtest. Ein direkter Einstieg ist hier aber sehr schwierig. Stattdessen gelangen die meisten Leute über den Aufstieg im gehobenen Dienst in den höheren Dienst.
Wenn Du im höheren Dienst Polizist werden willst, fängst Du also in der Regel im gehobenen Dienst an und steigst durch Weiterbildungen und guten Leistungen über die Jahre auf, bis Du letztendlich in den höheren Dienst befördert wirst.
Hier übernimmst Du sehr viel Verantwortung, da Du zum Beispiel ganze Dienststellen oder Einheiten leitest. Du bist dann zum Beispiel als leitender Beamter für die Sicherheit bei Großveranstaltungen, wie Fußballspielen, verantwortlich. Das erfordert viel Wissen und Erfahrung.
Wenn Du im höheren Dienst Polizist werden willst, durchläuft Du ein Masterstudium, bei welchem Du auf die Aufgaben einer Führungskraft vorbereitet wirst. Dort beschäftigst Du Dich zum Beispiel mit folgenden Themen:
- Führungslehre
- Kriminalistik
- Psychologie
Wenn Du hier aufsteigst, kannst Du irgendwann als Direktor der Bundespolizei oder als Präsident einer Landespolizeidirektion arbeiten. Aufgrund der großen Verantwortung und guten Qualifikation erhältst Du dann auch ein hohes Gehalt.
Weiterbildungen und Chancen
Mit entsprechenden Weiterbildungen und Berufserfahrung hast Du die Möglichkeit, Dich auf verschiedene Spezialbereiche der Polizei zu bewerben und kannst darüber hinaus auch in den Dienstgraden aufsteigen.
Höhere Dienstgrade
Je nachdem, ob Du Dich für den mittleren oder den gehobenen Dienst entscheidenden hast, hast Du unterschiedliche Möglichkeiten, wenn Du Polizist werden möchtest. Im mittleren Dienst kannst Du vom Polizeimeister, über den Polizeiobermeister bis hin zum Polizeihauptmeister und Polizeihauptmeister mit Amtszulage aufsteigen.
Der Aufstieg erfolgt automatisch nach einer bestimmten Zahl von Berufsjahren, kann aber durch besondere Leistungen auch verkürzt werden. Mit dem Aufstieg übernimmst Du mehr Verantwortung – z. B. als Einsatzleiter – und übernimmst mit der Zeit auch mehr administrative Aufgaben im Büro.
Im gehobenen Dienst kannst Du nur aufsteigen, wenn Du die dafür notwendige Leistung erbringst. Dafür kannst Du viele verschiedene Weiterbildungen absolvieren und auch bestimmten Spezialeinheiten, wie der GSG9, beitreten.
Wenn Du Polizist werden willst, startest Du hier als Polizeikommissar und kannst Dich bis zum ersten Polizeihauptkommissar hocharbeiten. Da ein direkter Einstieg in den höheren Dienst sehr selten ist, werden die meisten Polizisten dafür aus dem gehobenen Dienst rekrutiert.
Mit jedem Aufsteigt steigst Du auch bei der Besoldung auf, sodass Dein Gehalt immer höher wird. Dafür übernimmst Du aber gerade im höheren Dienst sehr viel Verantwortung und musst Dich mit einem Studium und Weiterbildungen für solche Ämter erst qualifizieren.
Spezielle Tätigkeitsfelder
Um verschiedenen Ansprüchen gerecht werden zu können, gibt es bei der Polizei viele kleinere Spezialabteilungen, die sich auf bestimmte Aufgabenfelder spezialisiert haben. Um Dich dort bewerben zu können, musst Du häufig bereits Erfahrung als Polizeibeamter haben, Weiterbildungen absolvieren und darüber hinaus andere Anforderungen erfüllen.
Ein Beispiel hierbei ist zum Beispiel der Personenschutz. Wenn Du als Personenschützer bei der Polizei arbeiten möchtest, brauchst Du eine abgeschlossene Polizeiausbildung, musst mindestens 27 Jahre alt sein, benötigst polizeiliche Erfahrung und musst einen speziellen Eignungstest bestehen.
Dann kannst Du eine Zusatzausbildung machen, welche Dich für die Aufgaben als Personenschützer vorbereitet. Dadurch übernimmst Du fortan komplett andere Aufgaben und hast auch ein höheres Verdienstpotenzial.
FAQ:
Wie viel verdient man als Kriminalpolizist?
Ein Kriminalpolizist verdient im Jahr durchschnittlich etwa 56.000 Euro brutto. Hinzu kommen bestimmte Zuschläge, welche das Gehalt erhöhen können. Die genaue Höhe ist damit aber von vielen Faktoren, wie dem Bundesland, abhängig.
Das hohe Gehalt erhältst Du, weil Du als Kriminalpolizist eine sehr hohe Verantwortung hast. Außerdem kannst Du nur selten direkt zur Kriminalpolizei, sondern musst zuerst als Beamter im Streifendienst arbeiten und dort für eine vergebene Zeit arbeiten, bevor Du für eine Stelle als Kriminalpolizist bewerben kannst.
Wie viel verdient man als Polizist in der Ausbildung?
Die Vergütung während der Ausbildung ist bei Polizisten davon abhängig, für welche Laufbahn sie sich beworben haben und in welchem Bundesland man die Ausbildung macht. Generell fällt die Vergütung im Vergleich zu anderen Ausbildungsberufen sehr gut aus.
Als Polizeianwärter im mittleren Dienst kannst Du mit etwa 1.200 Euro pro Monat rechnen. Wenn Du Dich für den gehobenen Dienst beworben hast und studierst, kannst Du mit durchschnittlich 1.400 Euro rechnen. Korrekterweise wird das Gehalt bei der Polizei zudem Besoldung genannt.
Das Besondere bei der Besoldung bei der Polizei ist dabei, dass es sich hierbei um die Nettobeträge handelt. Darüber hinaus kannst Du noch Zuschläge erhalten, wenn Du zum Beispiel nachts oder an Wochenenden und Feiertagen arbeitest.
Wie alt muss man sein, um Polizist zu werden?
Je nachdem, für welche Laufbahn Du Dich entscheidest, liegt die das Mindestalter in den meisten Bundesländern zwischen 16 und 18 Jahren. Wenn Du Polizist werden möchtest, musst Du dieses Alter zum Einstellungsbeginn erreicht haben.
Wichtig ist auch zu beachten, dass es bei der Polizei in fast allen Bundesländern ein Höchstalter für die Einstellung gibt. Dieses liegt zwischen 30 und 37 Jahren. Nur in Schleswig-Holstein und Bremen gibt es kein Maximalalter.
In Bremen gibt es zwar kein Maximalalter, dafür kannst Du allerdings nur bis zu einem Alter von 45 Jahren verbeamtet werden. Wenn Du eine abgeschlossene Berufsausbildung und mindestens 3 Jahre Berufserfahrung hast, kannst Du Dich bei der Bundespolizei für den gehobenen Dienst bis zu einem 41 Jahren bewerben.
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